Lea-Marie Wallenhorst wird Westdeutsche Meisterin
Ibbenbürener Kämpferin unterstreicht eindrucksvoll Favoritenrolle
Die Westdeutsche Meisterschaft im Judo in der Altersklasse U18 in Lünen endete am vergangenen Samstag mit einem Titelgewinn für die Judo Giants Ibbenbüren. Zwei Ibbenbürener Judoka gingen im starken Teilnehmerfeld von insgesamt 184 Kämpferinnen und Kämpfern an den Start. Finn Schnieders startete in der Gewichtsklasse -73 kg und unterlag unglücklich im Auftaktkampf gegen Julian Hirschfeld vom Brühler Turnverein. Anschließend konnte er seinen ersten Kampf in der Trostrunde gegen Christoph Schnackenberg von der Sport-Union Annen vorzeitig gewinnen, bevor er sich gegen den späteren drittplatzierten Artem Dashutin, ebenfalls aus Witten, endgültig geschlagen geben musste.
Nachdem Lea-Marie Wallenhorst bereits für die Teilnahme bei der WdEM gesetzt worden war, galt es in Lünen durch eine Podestplatzierung das Ticket für die Deutsche Meisterschaft zu lösen. Sie ging in der am stärksten besetzten Gewichtsklasse -63 kg an den Start, unter den 16 Teilnehmerinnen befanden sich etliche Kaderathletinnen. Die ersten beiden Kämpfe konnte Wallenhorst vorzeitig im Bodenkampf für sich entscheiden, Lisa Kolasinski vom JC Pelkum-Herringen verlor mit einer Hebeltechnik und Leni Fredersdorf vom SC Borchen musste sich bereits nach 56 Sekunden Kampfzeit geschlagen geben. Im Viertelfinale traf die Ibbenbürenerin auf Maja Krüger vom TUS Neuss-Reuschenberg, ein bekanntes Gesicht aus dem Bundesstützpunkt in Köln. Nach eindrucksvollen Ansätzen, die jedoch nicht zur Wertung führten, konnte Wallenhorst ihre Kontrahentin nach nur eineinhalb Minuten Kampfzeit mit einer Kombination bezwingen. Das Halbfinale gegen Tabea Feldhaus von der Sport-Union Annen aus Witten startete Wallenhorst mit einem energischen Griffkampf, dem ihre Kontrahentin nichts entgegenzusetzen hatte. Die Flucht in den Boden wurde vom Ibbenbürener Talent konsequent mit einer kreativen Umdrehtechnik mit Haltegriff beantwortet, die leider vor Ablauf der Zeit durch die Kampfrichterin unterbrochen wurde. Eine erneut dominante Eröffnung führte anschließend zu einer herausragenden Wurftechnik, die bereits nach beeindruckenden 47 Sekunden den verdienten Einzug ins Finale und die Qualifikation zur DM bedeutete. Wie bereits im Vorfeld vermutet standen sich nun im Finale die beiden Bundeskaderathletinnen Wallenhorst und Sveayrike Konrad vom TSV Bayer 04 Leverkusen gegenüber. Konrad, die an diesem Tag von Nationalkämpfer Antony Zing betreut wurde, konnte von Wallenhorst bereits auf vergangenen Turnieren im Finale bezwungen werden. Bei dieser Neuauflage des Finales aus dem letzten Jahr hatte die Leverkusenerin den Meistertitel des Vorjahres zu verteidigen, wohingegen Wallenhorst, nach zwei Vizemeistertiteln in Folge, nun endlich ihrer Rivalin den Titel abnehmen wollte. Die Topform der Vorrunde konnte die Ibbenbürenerin auch im Finale erfolgreich abrufen und ihre Kontrahentin von Beginn an permanent unter Druck setzen. Der Abbruch einer eindrucksvollen Würgetechnik durch das Kampfgericht, welche den vorzeitigen Sieg bedeutet hätte, konnte ihrem Kampfgeist ebenfalls nichts anhaben, sodass sie nach langen drei Minuten schlussendlich einen Wurfansatz gegen ihre Leverkusener Gegnerin durchsetzen konnte und das Finale vorzeitig für sich gewann. Trainer Alkemeyer zeigte sich begeistert: “Fünf Kämpfe auf diesem Niveau vorzeitig mit unterschiedlichsten Techniken zu gewinnen ist besonders beeindruckend. Wir freuen uns über das herausragende Ergebnis von Lea-Marie und sind schon gespannt auf die DM in Leipzig, die in zwei Wochen stattfindet.” Nun geht es für die frischgebackene Westdeutsche Meisterin mit dem Landeskader ins Trainingslager nach Österreich, hier wird sich nicht nur auf die DM, sondern auch auf den ersten europäischen Start in diesem Jahr in 4 Wochen in Zagreb, Kroatien, vorbereitet.